Die Sattelunterlage im Langzeit-Test
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Seit über einem Jahr nutzt das Test-Team der „Pferde im Visier“ das Quittpad. Auf verschiedenen Pferden, bei unterschiedlichen Reitweisen und unter mehreren Sätteln: Einem Westernsattel, einem Dressursattel und zwei verschiedenen Wanderreitsätteln.
Das Ergebnis nehmen wir gern vorweg: Wir sind sehr zufrieden mit dem Produkt und können es uneingeschränkt weiterempfehlen.
Vor einiger Zeit hatten wir schon eine Kurzzusammenfassung unserer ersten Eindrücke formuliert: „Bei einer Satteldecke ist mir wichtig, dass sie anatomisch geformt und atmungsaktiv ist, schnell trocknet und den Druck des getragenen Gewichtes sehr gut verteilt. Die Taschen werden zwar hinten am Sattel befestigt, so dass sie nicht auf der Rückenmuskulatur aufliegen, aber seitlich lässt sich eine Berührung des Pferdes nicht vermeiden. Hier erwarte ich von einer Wanderreitdecke einen deutlichen Schutz des Pferdes. Gleiches gilt für die (leichten) Vorderpacktaschen. Ich wünsche mir, dass die Taschen ebenfalls auf der Decke liegen, so dass der Druck abgehalten, keine Scheuerstellen entstehen und die Schulterfreiheit nicht eingeengt wird. Außerdem soll auch hier das Schwitzbild minimal sein. Auf meinen Touren mit der Wanderreit-Decke von Quittpad® konnte ich genau diese Vorteile erleben, so dass ich meinen Wanderreitschülern das Quittpad® gern empfehle.“
Wie sollte die ideale Sattelunterlage sein In unserer Ausgabe 2/ 2014 berichteten wir über die Satteldecke im Allgemeinen: Wofür ist sie gut und wie sollte sie geformt sein, welche Materialien sind besonders geeignet.
Satteldecken, -Pads und Schabracken müssen einigen Ansprüchen gerecht werden. Welche das sind ist auch von der jeweiligen Reitweise und dem jeweils genutzten Sattel abhängig. Ein sogenannter Pritschensattel, der mit entsprechender Polsterung ausgestattet ist - hierzu gehören Dressur-, Vielseitigkeits- und Springsättel -, benötigt lediglich eine Unterlage, um ihn vor Schweiß und Schmutz zu schützen. Ein Westernsattel benötigt auf jedem Fall zusätzlich ein polsterndes Pad.
Der Test Wenn wir mit unseren Pferden unterwegs sind, ist es glücklicherweise nicht nur kalt und ungemütlich sondern erfreulicherweise oft warm und trocken. Sicherlich kennen Sie es auch: Die Pferde kommen besonders unter dem Sattel ins Schwitzen und ein kleines Rinnsal fließt unter der Satteldecke heraus. Das Fell verklebt und kann nicht mehr thermoregulierend wirken. Seit wir das Quittpad nutzen, gehört dies der Vergangenheit an. Durch das Wabengewebe, das sogenannte 3DEA®-Abstandsgewirke, ist das Pad besonders atmungsaktiv und schafft auch unter dem Sattel ein für das Pferd angenehmes Klima. Es entsteht kein Wärmestau und somit keine besondere Schweißbildung. Wenn wir in der Mittagspause absatteln, müssen wir nicht erst den Schweiß aus der Sattellage waschen sondern es genügt ein kurzes Überbürsten, damit das Fell wieder voll funktionsfähig ist. Die Satteldecke selbst ist innerhalb kürzester Zeit trocken und somit einsatzbereit.
Während unserer Wanderritte führen wir natürlich auch Gepäck mit. Uns ist also wichtig, dass die Druckverteilung optimiert ist. Dazu gehört in erster Linie der passende Sattel mit großer Auflagefläche und in zweiter Linie das druckausgleichende Pad. Allerdings darf es nicht zu sehr auftragen, um die Passform des Sattels nicht zu beeinträchtigen. Bei unseren Tests hatten wir einen Reiter dabei, dem der Sattel durch das Pad gefühlsmäßig zu eng werden ließ - hier war der Sattel von der Lage her aber eh schon grenzwertig. Alle anderen Reiter nickten überzeugt: Obwohl das Pad relativ dick erscheint, schränkte es die Passform des Sattels keineswegs ein. Die bisher genutzten Sattelgurte konnten weiterhin verwendet werden, es wurde auch ins selbe Loch gegurtet.
Die Druckverteilung und das Material Die Herstellerangaben lauten wie folgt: „QUITTPAD® wird aus 3DEA®-Abstandsgewirke hergestellt und ist daher anders als alle anderen. Das 3DEA®-Abstandsgewirke besteht aus einer technisch-textilen Ober- und Unterfläche, die durch unzählige druckelastische Monofilament-Fäden auf 25 mm Abstand miteinander verbunden sind. Sie sind es, die mit dem richtigen Verhältnis von Stabilität und Elastizität den Sattel angenehm und komfortabel aufnehmen. Für die optimale Druckverteilung sorgen die einzelnen Monofilamentfäden aus 100% Polyester auf den Quadratmillimeter genau. Das ist auch der Grund, warum das Abstandsgewirke mit Erfolg in der medizinischen Dekubitus-Prophylaxe eingesetzt wird. Das formstabile und gleichzeitig druck-elastische Abstandsgewirke von Quittpad® sorgt dafür, dass sich die gesamte Sattelauflage nivelliert und gleichmäßig dem Pferderücken anpasst.“
Wir wollten es noch genauer wissen: Eines der Pferde hatte in der letzten Zeit krankheitsbedingt etwas abgemuskelt, der Sattel passte aus unserer Sicht nicht mehr optimal. Der Test mit einem Impression-Pad (Wir berichteten in der Ausgabe 1/2013 über das Sattelmessystem) zeigte dann im Abdruck auch deutlich, was wir schon ahnten: Das Impression-Pad wurde unter den Sattel gelegt und die Auswertung zeigte kleinere Druckspitzen. Danach probierten wir etwas unübliches: Wir legten unter den Sattel das Quittpad und danach dann das Impression-Pad: Es waren keinerlei Druckspitzen mehr zu erkennen!
Anmerkung: Sattelpads sind nicht dafür gemacht, einen unpassenden Sattel passend zu machen. Ein Sattel muss also ohne Unterlage dem Pferd angepasst und die Passform regelmäßig überprüft werden. Das gilt für alle Sattelformen.
Die Größe und Form des Quittpads Die Sattelunterlagen des Herstellers sind für alle Sattelformen erhältlich. Sie sind anatomisch geformt. Unser Wanderreitpad haben wir etwas größer ausgewählt, damit sowohl die Vorder- als auch die Hinterpacktaschen seitlich auf dem Pad liegen können und das Pferd nicht berühren. Dazu sind die Satteldeckenbefestigungen für die Strupfen etwas weiter nach hinten verlegt worden.
Obwohl das Pad recht groß ist, ist es im Verhältnis sehr leicht.
Der Lendenwirbelbereich wurde zur Entlastung mit einem verkürzten Wirbelsäulenband gefertigt, so dass für die zusätzliche Atmungsaktivität im hinteren Bereich des Pads eine kleine Aussparung entstanden ist. Natürlich muss das Pad immer gut eingekammert werden - sowohl vorne als auch hinten. Im unteren seitlichen Bereich hat das Pad einen Gurtschutz (Verstärkung).
Reinigung Die Reinigung ist denkbar einfach. Wenn die Waschmaschine groß genug ist: Bei 60°C (laut Herstellerempfehlung) einfach durchwaschen. Ein Schleudern ist nicht nötig, da das Material kein Wasser aufnimmt. Alternativ: Einfach in die Wanne legen und warm abwaschen. Die Trocknung erfolgt in geeigneten Räumen oder in der Sonne sehr schnell (während unserer Ritte war sie innerhalb einer halben Stunde wieder trocken). Einziges „Manko“: Die Haare können sich in das Wabengewebe schieben. Zum leichten Entfernen kann man eine Fusselbürste (z.B. den „Marienkäfer“ der Firma Hunter) nutzen.
Das Pad hat sich bei uns im Test bei allen bewährt und Zufriedenheit hervorgerufen. Gerade jetzt nutze ich das Pad für meinen Ältesten (26 Jahre), der im Winter nicht ganz so oft trainiert wurde. Prophylaktisch. Denn er soll sich ja wohlfühlen. So wie wir. Katrin Maerten und Team
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